Mach's dir selbst: Peeling Seife

Waschen muss man sich ja eh früher oder später, wieso dann nicht mit einer selbstgemachten Seife? Einfacher als gedacht und im Gegenteil zu den Seifen und Duschgelen, die man im Laden kauft, weiß man genau was drin ist! Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, ob es jetzt zum Beispiel eine stark rückfettende Seife sein soll oder doch lieber etwas gegen unreine Haut. Man kann mit Farben spielen oder einen Peelingeffekt durch gemahlene Nüsse oder Haferflocken erreichen, Saft verwenden oder Tonerde beimischen. Wer mag, kann dem ganzen auch immer noch ein paar Tropfen ätherisches Öl beifügen, aber nicht zu viel, da sie sonst die Haut angreifen. Klar, man braucht ein bisschen Know-how was für was gut ist, aber dank des lieben Internets ist das ja schnell erledigt.

Ich habe gestern eine Peeling-Seife aus Kokos- und Olivenöl, Sheabutter, Milch und Honig und gemahlenen Haferflocken gemacht. Hier ein paar random facts zu meinen Zutaten:

- Kokosöl sorgt für den Schaum!
- Olivenöl ist feuchtigkeitsspendend!
- Sheabutter hat viele unverseifbare Stoffe --> milde und reichhaltige Seife+
- Milch und Honig hat ja anscheinend Cleopatra schon benutzt, also auch gut genug für mich!
- gemahlene Haferflocken ergeben einen leichten Peeling-Effekt

Bei der Herstellung der Seife muss man wirklich alles genau abmessen und sorgfältig arbeiten. Ich nutze das Kaltverfahren, wozu man Ätznatron oder auch Natriumhydroxid genannt, benutzt. Genau dieses Natriumhydroxid führt auch zur Verseifung der Öle. Ich würde das ja gerne genauer erklären, aber da ich mich nicht so gut in Chemie auskenne, nehme ich das einfach so hin und bin zufrieden, wenn später dabei eine Seife rauskommt. Das Ätznatron ist aber auch der Grund wieso ich beim Seife machen immer Handschuhe anhaben und von Kopf bis Fuß angezogen bin und eine Brille tragen. In Verbindung mit Wasser entstehen nämlich Dämpfe und die Mischung wird sehr heiß, also Vorsicht!

Hier also erst mal das Basisrezept für meine Seife (ich nehme immer nur 250 g Öle, das reicht bei meinem Silikonförmchen für 6 Seifen):

- 120 g Olivenöl
- 55 g Kokosöl
- 75 g Sheabutter
- 39 g Ätznatron
- 80 g Wasser

Step 1: Man erhitzt das Kokosöl und die Sheabutter zusammen in einem Topf bis sie geschmolzen sind, erst dann das Olivenöl dazugeben
Step 2: Wasser genau abwiegen und das Ätznatron vorsichtig ins  Wasser reinrieseln lassen (Handschuhe anziehen!), niemals andersrum und am besten in einem Glasgefäß. Vorsicht, kann sehr heiß werden! Dämpfe nicht einatmen, der Raum sollte gut durchlüftet sein
Step 3: Beide Mischungen auf ca. 45 Grad abkühlen lassen (ich benutze dafür ein Fleischthermometer)
Step 4: Die Natronmischung in die Ölmischung gießen (ich benutze dafür auch eine Glasschüssel, vor allem, weil ich nicht möchte, dass mein Kochtopf danach nach Seife schmeckt!) und fleißig anfangen zu rühren, entweder von Hand oder mit einem Mixer
Step 5: so lange rühren bis die Mischung an der Oberfläche Fäden zieht, bzw. sich eine sogenannte Spur bildet
Step 6: alles in Silikonförmchen gießen, ist am einfachsten danach wieder rauszubekommen und lässt sich leicht waschen. Man kann auch andere Formen benutzen, die dann aber sorgfältig mit Backpapier auskleiden, was mir persönlich immer zu aufwändig ist... die flüssige Seife mit Klarsichtfolie abdecken und 20-24 Stunden in der Form hart werden lassen
Step 7: nach dem Erhärten kann man die Seife herausnehmen und zum Trocknen auf ein Gitter legen. Ich lege immer noch Backpapier drunter und wende sie ab und zu. Die meisten Seifen brauchen bis zu 4 Wochen, damit das restliche Wasser darin verdunstet, aber man kann sie auch schon nach 2 Wochen benutzen, sie sind dann einfach noch nicht so hart.

Bei meiner Seife habe ich 40% des Wassers durch Milch ersetzt und ungefähr 12 g Honig in etwas Wasser aufgelöst und auch dazugegeben (nachdem Natron und Öle vermischt waren). Die gemahlenen Haferflocken habe ich erst ganz zum Schluss hinzugefügt. Und übrigens niemals Aluminium verwenden, ergibt irgendeine nicht schöne chemische Reaktion mit dem Ätznatron, die ich nicht testen würde.

Ich habe fast alle meine Zutaten beim Manske Shop bestellt, da gibt es die meisten Öle und Buttern (ist das die richtige Pluralform für Butter?) sowohl in Bio-Qualität als auch konventionell. Im Shop sind unter den jeweiligen Ölen auch die Verseifungszahlen angegeben, die kann man aber auch einfach im Internet auf diversene Tabellen nachlesen oder ausrechnen lassen. Außerdem gibt es auch noch verschiedene Pigmente, Verpackungsmöglichkeiten und ätherische Öle. Ich war bis jetzt immer zufrieden damit und bestelle gerne dort.

Das war's also für heute, seift euch schön ein und viel Spaß damit!


Kommentare

Beliebte Posts